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Auswirkungen von Duftstoffen auf Mastzellen im Tiermodell
Forscher der jordanischen Universität für Wissenschaft und Technologie in Irbid haben ausgewählte Gewebearten von Ratten auf die Veränderung der Mastzellenanzahl untersucht, nachdem die Tiere 28 Tage lang Parfums ausgesetzt waren.
Sie verglichen dabei insgesamt 3 Originalparfums mit ihren Fälschungen (gefälschte Düfte beinhalten oft Duftstoffe in minderwertiger Qualität und Zusammensetzung). Den Ratten wurden die Dufstoffe direkt auf die Haut gesprüht und danach verschiedene Gewebe auf die Anzahl der Mastzellen untersucht.
Sie kamen dabei zu einem äußerst interessanten Ergebnis. Nicht nur bei den drei gefälschten Parfums, sondern auch bei den drei Originalparfums wurde eine erhöhte Anzahl von Mastzellen in der Leber, im Brustfell und in der Lunge nachgewiesen. Der höchste Wert war eine 13-fache Steigerung der Mastzellanzahl in der Leber.
Fazit des Experiments
Die Ergebnisse dieser Studie geben Hinweise darauf, dass Duftstoffe bei wiederholter Verwendung im Tiermodell zur Zunahme von Mastzellen in verschiedenen Körperorganen und -geweben führen kann.1
Was sind Mastzellen?
Mastzellen sind ein Teil unseres Immunsystems und zählen zu den Leukozyten. Ihre Aufgabe besteht in der Abwehr von Krankheitserregern und der Wundheilung. Eine große Rolle spielen die Mastzellen bei allergischen und pseudoallergischen Reaktionen und entzündlichen Erkrankungen.
Sie befinden sich in jedem Gewebe unseres Körpers. Vorallem zahlreich in den Geweben, die direkte Grenzflächen zur Umwelt darstellen, wie Haut, Augen, Magen-Darm-Trakt und Atemwege.
Die Mastzelle ist mit mehreren hundert Mediatoren (Botenstoffen) gefüllt und besitzt eine große Anzahl an Rezeptoren an ihrer Oberfläche. Über diese Rezeptoren können die verschiedensten Substanzen die Mastzelle aktivieren und umfangreiche Vorgänge auslösen. Zu den aktivierenden Substanzen zählen u.a. IgE- Antikörper (Allergien), Hormone, Neurotransmitter und bestimmte Medikamente.2,3
Der bekannteste Mediator der Mastzelle ist der Allergiebotenstoff Histamin. (Mehr dazu in Histamin – Unser Freund und Feind)
Wenn nun also die Anzahl der Mastzellen zunimmt, so könnte dies zumindest theoretisch ein höheres Risiko darstellen, allergische oder pseudoallergische Erkrankungen zu entwickeln. Um dazu eine tatsächliche Aussage treffen zu können, sind jedoch noch weitere Studien notwendig, die Duftstoffe in Zusammenhang mit allergischen Erkrankungen untersuchen.
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