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Nach einem Bericht des Robert-Koch-Instituts aus dem Jahr 2013 erkranken 35 % der Frauen und 24 % der Männer im Laufe ihres Lebens an mindestens einer allergischen Erkrankung.1
Könnte der Unterschied der Fallzahlen mit den Geschlechtshormonen zusammenhängen?
Testosteron zählt zu den Androgenen und ist ein Sexualhormon. Die Bildung ist bei Männern etwa 10-mal so hoch wie bei Frauen. Die Konzentration ist bei beiden Geschlechtern höher als die Konzentration des „weiblichen“ Sexualhormons Östradiol. Ein Testosteronmangel bei Frauen kann wie bei Männern zu gesundheitlichen Beschwerden führen.
Testosteronmangel
Symptome bei Männern
- Energiemangel4–6
- Antriebslosigkeit4
- Verminderte Libido4,6
- Erektionsstörungen4,6
- Depressionen4,6
- Schlafstörungen7
- Beeinträchtigung des Gedächtnisses4,6
- Konzentrationsstörungen6
- Erhöhte Reizbarkeit4
- Niedrige Insulinsensitivität5
- Dyslipidämie5
Symptome bei Frauen
Bei Frauen können die Symptome eines Testosteronmangels schwierig zu interpretieren sein, da sie auch auf viele andere Ursachen hindeuten können.2
- Müdigkeit, Energieverlust2,3
- Antriebslosigkeit3
- Verminderte Motivation2,3
- Vermindertes Wohlbefinden3
- Geringe Libido2,3
- Verlust von Scham- und Achselhaaren6
- Schlaflosigkeit in der Menopause6
- Abnahme der Muskel- und Knochenmasse2
- Ersatz von Muskeln durch Fettgewebe2
- Depressionen2
- Kopfschmerzen2
Mögliche Ursachen
Einige Faktoren, die zu einem Testosteronmangel beitragen können sind bei Männern vor allem:
- Zinkmangel8
- Übergewicht5
- Übergewicht und Vitamin D-Mangel9
- Verminderte Muskelmasse5
- Ungenügende Schlafqualität7
- Transfettsäuren über die Ernährung10
- Hohe Eisenspiegel11
Speziell bei Frauen
- Hormonelle Verhütung2
- Menopause2
- Östrogenersatztherapie2
- Störungen oder Entfernung der Eierstöcke (Operationen, Chemotherapie, Strahlentherapie)2
- Störungen der Nebennieren2
Abbildung 1 Lebensgewohnheiten können großen Einfluss auf die Entstehung eines Testosteronmangels haben.
Die Bildung von Testosteron
Die Ausgangssubstanz für Sexualhormone ist Cholesterin. Über mehrere Stufen wird daraus Testosteron gebildet. Über das Enzym „Aromatase“ (CYP19A1) wird es weiter zu Östradiol abgebaut.12,13 Das Spurenelement Zink ist in der Lage die Aktivität der Aromatase herunterzuregulieren, wodurch weniger von dem Androgen zu Östradiol umgewandelt wird.14
Abbildung 2 Ein Einblick in den Ablauf der Steroidhormonbildung.13
Testosteron und Histamin
Testosteron zählt zu den Sexualhormonen, welche die Mastzellaktivität senken können.15
Bei der Behandlung eines Patienten mit starkem Testosteronmangel verschwanden überraschenderweise plötzlich alle allergischen Symptome seiner saisonalen Pollenallergie.16
Testosteronmangel kann demnach zu einer Verstärkung von Histaminintoleranz, Allergien, Mastzellerkrankungen und allergischen Erkrankungen beitragen.15,16
In dem Blogbeitrag „15 chronische Erkrankungen an denen überaktive Mastzellen beteiligt sein können“ erfährst du mehr über mastzellvermittelte Gesundheitsstörungen, auf die ein Testosteronmangel ebenfalls Auswirkungen haben könnte.
Testosteron steigern
Bei Testosteronmangel gibt es einige Möglichkeiten den Hormonhaushalt wieder in Einklang zu bringen. Wichtig dabei ist auch die möglichen Ursachen anzugehen (siehe Punkt 1.3). Da in Studien zur Erhöhung des Testosteronspiegels meist nur Männer untersucht werden, gelten die folgenden Maßnahmen hauptsächlich für das männliche Geschlecht.
- Schlafqualität verbessern (auch bei Frauen)5,17
- Übergewicht abbauen3
- Zink (auch bei Frauen)8,18,19
- Vitamin D20
- Magnesium21
- Sport22,26
- Ashwagandha23
- Sexuelle Aktivität (auch bei Frauen)24
Männer und Östrogendominanz
Obwohl man die Sexualhormone Östrogen und Progesteron hauptsächlich mit dem weiblichen Hormonhaushalt in Verbindung bringt, erfüllen diese Hormone auch bei Männern wichtige Funktionen. Aus dem Beitrag „Histamin, das prämenstruelle Syndrom und warum Schokolade keine gute Idee ist (Teil 1: Mastzellen)“ wissen wir, dass Östradiol die Mastzellen aktivieren kann, während Progesteron sie beruhigen kann.
Ein Hormonungleichgewicht ist auch im männlichen Hormonhaushalt möglich. So kann es durch Testosteron- und Progesteronmangel zu einer Östrogendominanz kommen.25 Diese kann allergische Erkrankungen verstärken und den körpereigenen Histaminspiegel erhöhen.
- Mögliche Ursachen einer Östrogendominanz bei Frauen und Infos zum gezielten Östrogenabbau erfährst du im Blogartikel: “Histamin, das prämenstruelle Syndrom und warum Schokolade keine gute Idee ist (Teil 2: Östrogendominanz)“.
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Die Informationen in diesem Beitrag dienen lediglich der Aufklärung und stellen keine Therapieempfehlung dar.
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